Sexualisierung der Fremde
Ohne Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der eigenen und in der fremden Kultur wäre es unmöglich, den Tourismus in der heutigen Form aufrechtzuerhalten. Hierzu zählen auch die Vorstellungen, die Frauen in reichen und in armen Ländern von Reisen, Amüsement, Höflichkeit, Sexualität und Geschlechtertrennung haben. Auf Reisen offenbart sich die Geschlechtersymbolik in vielen Details. Die Bilder in den Köpfen von TouristInnen früher wie heute stellen Zusammenhänge zwischen Fremdheit, Wildheit, Unterlegenheit, Unbekanntem und Weiblichem her. Ebenso wie die Fremde sexualisiert wird, werden fremde Frauen erotisiert. Fremde Frauen sind dabei einer doppelten Fremdheit unterworfen, denn sie sind zum einen Vertreterinnen ihrer Kultur und gelten als schwach und unterlegen. Zum anderen werden sie als Vertreterinnen ihres Geschlechts in einem zweifachen Weiblichkeitsdiskurs unterworfen und als das ›Andere‹ schlechthin stigmatisiert. Ob sich diese Zuschreibungen in Zukunft verschieben werden oder verändern lassen, ist fraglich. Aber mit zunehmender Kenntnis dieser Stereotype wäre es wünschenswert, dass das Fremde zwar als solches wahrgenommen, aber nicht nur durch die eigene, westliche Brille gedeutet wird.
Quelle: trouble-in-paradiseStatistik: Verfasst von Hadiyati — 21.6.2010, 16:12
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