Formale Rechtsreformen mit weit reichenden Wirkungen – Beispiel Tunesien.
Nach der Unabhängigkeit 1956 wurden in Tunesien sukzessive die meisten geschlechterdiskriminierenden Gesetze beseitigt. Das hat sich neben der legalen offenbar auch auf die soziale Situation der tunesischen Frauen ausgewirkt: Sie sind heute im Durchschnitt besser ausgebildet und häufiger erwerbstätig als Frauen sonst in der arabischen Welt.
Die Abschaffung der Vielehe, die Einführung eines einheitlichen Scheidungsrechtes für Frauen und Männer (beides auf der Basis progressiver Koraninterpretationen) und die Aufwertung der weltlichen Justiz gelten darüber hinaus auch als Faktoren, die wesentlich zur Modernisierung und zum Wohlstand Tunesiens beigetragen haben.
Tunesien gehört trotz knapper Rohstoffe wirtschaftlich zu den höchst entwickelten Ländern der arabischen Welt. Diese positive Bilanz wird allerdings dadurch eingeschränkt, dass Tunesien noch hohe Defizite in den Bereichen Bürgerrechte, Menschenrechte und Demokratie aufweist.
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Statistik: Verfasst von Hadiyati — 09.3.2009, 21:58
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