Einen tollen Mann im Urlaub kennengelernt?

[Hadiyati]

Vorsicht ist geboten:

- wenn in seinem Ausweis ievli steht, dann ist er verheiratet, bekar=ledig

- wenn er wesentlich jünger

- wenn er über finanzielle Probleme spricht (Krankheit eines Familienmitgliedes, "Mafia", Autoreparatur, Mietschulden etc.)

- wenn er sagt, die einmalige Gelegenheit zu haben, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, eine Wohnung zu kaufen etc. (beides ist natürlich nur für die gemeinsame Zukunft)

- wenn er erzählt, dass er kein Interesse hat nach Europa zu kommen (falls er sehr gut deutsch spricht und eine Zeit in Europa gelebt hat, ist er mit großer Wahrscheinlichkeit ausgewiesen worden,weil er straffällig geworden ist)

- wenn er mehrere Handys besitzt

- wenn er deine Anrufe wegdrückt, sich am Telefon abweisend verhält oder in deiner Anwesenheit nicht an sein Handy geht

- wenn er bei Dir zu Hause nur "anklingelt" und du ihn zurückrufen musst

- wenn er in der Öffentlichkeit und vor seinen Freunden nicht zu dir steht

- wenn er seine Freunde nicht vorstellt

- wenn er anfängt dein Leben in Europa zu kontrollieren und dir Vorschriften macht

- wenn er sehr schnell von Liebe, Heirat und gemeinsamen Kindern spricht

- wenn es grosse Unterschiede in der Einstellung gibt bezüglich Beziehung zwischen Mann und Frau (Eifersucht, Besitzdenken, Bevormundung, Gewalt)

[Träumerin]

Diese Liste bezieht sich generell auf binationale Beziehungen/Ehen, in denen es zu Problemen kommt oder die aus Vorsicht, doch ohne Vorverurteilungen, hinterfragt werden sollen.

Aber man muss auch hier schon differenzieren und darauf achten, sich auf klare Beznessanzeichen zu beziehen und nicht allgemeine Probleme die es in jeder Beziehung geben kann und wird, mit aufzulisten. Denn dann steht bald überall Bezness drauf ohne das welches drin ist/sein muss.
Eine möglichst klare Trennung der Problematiken, kann auch den Betroffenen helfen, für sich zu entscheiden, ob und wie es weitergeht.

LG

Träumerin

[Hadiyati]

da gebe ich dir völlig recht, träumerin!

es ist aber offenbar so, dass viele den unterschied nicht erkennen (wollen, können) zwischen "normalen" beziehungsproblemen und herkunfts-/mentalitätsbedingten.

ist die grenze nicht oft auch fliessend?
oder denkt sich manche, sie stünde alleine da und müsse jetzt da durch?

nun, ich hoffe, dass sich hier userInnen gegenseitig unterstützen können.

lg
hadiyati

[coralia]

Ich denke, das ist einer der schwierigsten Punkte einer binationalen Beziehung, eben den Weg zwischen Kompromissbereitschaft aufgrund unterschiedlicher kultureller und sozialer Hintergründe und der Durchsetzung der eigenen Interessen zu finden.

Ich glaube, häufig ist es so, dass man in einer binationalen Beziehung andere Dinge "durchgehen" lässt als in einer Beziehung zu einem Menschen aus dem eigenen Land, weil man sich eben sagt "das muss ich verstehen, das ist bei ihm zu Hause eben anders". Ich glaube, genau durch diese Einstellung verlieren viele Frauen sich selbst aus den Augen und nehmen immer mehr hin.

Andererseits kann so eine Beziehung ohne diese Kompromissbereitschaft natürlich gar nicht funktionieren. Mein Mann kommt aus Nigeria, und wir sind noch nicht lange verheiratet, wir haben ständig Punkte, an denen wir feststellen, dass wir anders denken und handeln. Ohne Verständnis füreinander geht das natürlich gar nicht.

Grüße
Coralia

[Lykia]

Da stimme ich Dir absolut zu, Coralia. Verständnis für die Andersartigkeit müssen beide aufbringen. Sollte Dir jedoch auffallen, daß lediglich Du diejenige welche ist, die ständig nachgibt aus entschuldigenden Gründen, weil er nicht "von hier" ist, müßtest Du tatsächlich zu grübeln anfangen. Oft ist es einer Frau aber gar nicht klar, wie sehr sie sich aus Liebe verbiegt für so einen Mann, der ja im tagtäglichen Miteinander allerlei Unterschiede aufweist und Schwierigkeiten zu meistern hat. Da drückt sie dann gerne schon einmal dieses oder jene Äuglein zu.

[coralia]

Ja, Lykia, sowas kann man bei sich selbst in der Tat schwer beurteilen. Deshalb versuche ich immer, mir und auch anderen Leuten, die das von außen beurteilen können, bewusst zu stellen.

Kompromissbereitschaft ist gut, aber man darf sich eben nicht verbiegen, sonst wird man nicht glücklich.

Grüße
Coralia

[Hadiyati]

ein aspekt ist auch, dass vielen ausländischen männern die bereitschaft der europäischen frau, über probleme zu reden und zu diskutieren, gänzlich fremd ist.

da blocken selbst viele europäische männer

lg
hadiyati

[Träumerin]

erstmal ein "Hallo" an Coralia, wir kennen uns lesetechnisch schon bisschen von anderswo und ich freue mich, dich hier zu sehen.

Es ist wichtig, Frauen, die in einer binationalen Beziehung leben und Fragen haben/Probleme haben, einfühlsam zu begleiten um ihnen 1.- bissl den Frust/Stress zu nehmen wenn möglich. Damit ermöglicht man eine wesentlich sachlichere Bestandsaufnahme und kann eher sehen, in welche Richtung es hier geht. Es hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dabei sollte auf Pauschalisierungen auf Grund der Herkunft verzichtet werden, ohne zu verschweigen, welche dennoch typischen Denk-u. Verhaltensweisen ein ausländischer Partner mitbringen kann. 2.- kann man erst so erreichen, das der/die Betroffene die eigene Situation reflektieren kann, Zusammenhänge entdeckt und/oder auch die Hintergründe besser durchschaut. Dann kann auch besser entschieden werden, was nun Sache ist und wie es weiter geht, ob und wenn ja, welche Hilfe man braucht und woher bekommt.

LG und für heute Gute Nacht..

[coralia]

Hi Träumerin, jetzt weiß ich auch, woher wir uns kennen...

schön, dass du auch hier schreibst.

Hadiyati, ich habe auch den Eindruck, dass Gesprächsbereitschaft Männern an sich eher fremd ist. Meine Schwester sagt immer "mein Freund ist echt super, ich komme gut mit ihm aus, aber wenn ich ein wirklich intensives gespräch führen will, rufe ich dich an"

Grüße
Coralia

[Hadiyati]

ich denke, kommunikation ist das A und O!!
denn, wer sich nichts zu sagen hat, wird sich auch nicht verstehen...auf dauer...

lg
hadiyati

[Träumerin]

Ich denke, Kommunikation ist eben einer der Punkte, den einige Leute gerade am Anfang unter "niedlich" abhaken, wenn sie sich nämlich mit Händen und Füssen unterhalten, weil sie nicht die gleiche Sprache beherrschen. Da beginnt man leicht, in die Äusserungen des/der Anderen die eigenen Ansichten zu hineinzuinterpretieren und dann auch vorauszusetzen. Leider klärt sich das oftmals nicht rückwirkend, selbst wenn die Sprachkenntnisse verbessert werden. Und schon entsteht eine Fiktion von den Absichten des/der Anderen, die am Ende nicht viel mit der Realität zu tun haben muss.
Wenns dann aufkommt, ist es ein Konflikt und den auszudiskutieren hat man manchmal nicht mal in der eigenen Sprache genügend Wörter.

Um wieviel schwerer, wenn nicht zeitweise unmöglich ist es festzustellen, ob man angelogen wird unter solchen Umständen. Die verniedlichte Sprachunkenntnis kann sehr verschleiern helfen, das man Opfer eines perfiden Spiels wird/werden könnte. Denn es ist schwer dann hinter die Fassade zu schauen. Denn man ist entweder zusätzlich in einem fremden Land oder aber getrennt vom Partner.

LG

Träumerin

[Lykia]

tja, leider ist doch Kommunikation zwar immer essentiell, aber gleichzeitig fast nur theoretisch durchführbar. Wenn zwei sich auf verschiedenen Ebenen austauschen, und mag es doch dieselbe Muttersprache sein, die sie miteinander teilen, wenn unterschiedliche Stimmungen mitwirken, ist ganz schnell ein sprachloses Mißverständnis erreicht. Hinzu kommt bei diesem bezness-Desaster, daß ja einer auf jeden Fall von Anbeginn lügt, und da ist es gleichgültig, ob er es mit Händen und Füßen oder in seiner oder ihrer Diktion tut.

Die erwähnte "Niedlichkeit" ist sicher ein interessanter Aspekt. Von mir kann ich nun nicht gerade behaupten, daß ich bei sowas dann anfällig für Liebe oder gar Ehe wäre; es bleibt dann einfach etwas, das ich belächele. Auf alle Fälle ist es sicher ein Auslöser, um sich weiterhin, vor allem humorig, auszutauschen. Es kann aber auch ganz schön auf den Nerv gehen: wenn mir im Ausland ständig einer radebrechendes Englisch zuquatscht, finde ich das meist nicht belustigend.

[Hadiyati]