Bessere Bedingungen im Land - keine Basis für Bezness?

[Hadiyati]

Fair handeln auch im Tourismus - damit alle mehr davon haben

Stellen Sie sich vor, Sie könnten heute im Reisebüro ebenso einfach faire Ferien buchen, wie Sie im Supermarkt oder im Weltladen um die Ecke fairen Kaffee oder faire Bananen kaufen - Ferien, die Sie umso mehr geniessen, weil Sie wissen, dass die GastgeberInnen fair am Tourismus teilhaben und die schönen Urlaubslandschaften erhalten bleiben.

Das wünschen sich viele KonsumentInnen hierzulande, wie das positive Echo auf die "fair unterwegs-Kampagne" des arbeitskreises tourismus & entwicklung zeigt. Rund um den Globus gibt es heute immer mehr Tourismusinitiativen, mit dem Anliegen, zur Umwelt Sorge zu tragen und für die Einheimischen neue Perspektiven zu schaffen. Doch beim Buchen müssen sich engagierte Reisende durch einen Dschungel von Kennzeichen und Labels schlagen und erhalten auch im Reisebüro kaum Angaben über Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Angebote.

Wie bei Kaffee, Bananen und Fussbällen eröffnet der Faire Handel auch im Tourismus den Weg für eine zukunftsweisende, umwelt- und sozialgerechte Entwicklung. Sein Aufbau steckt jedoch in dieser Branche noch in den Kinderschuhen. Umso mehr sind jetzt Sie als bewusste Reisende und kritische KonsumentInnen gefragt, die Weichen für Ferien mit Zukunft zu stellen. Mehr dazu unter

www.fairunterwegs.org

[Träumerin]

in Bezug aufs Verhindern und Minimieren von Bezness wären doch als erstes faire Bedingungen in Sachen Reisefreiheit nötig um den einseitigen Druck auf die europäische Partnerin zu verhindern, das sie diejenige ist, die auf eigene Kosten und eigenes Risiko eine Einladung veranlasst. Damit kommen wir an die finanzielle Seite. Wer aus einem z.B. nordafrikanischen Land könnte sich regelmässig selbst finanzierte Ferien in Europa etc. leisten? Aber genau diese Ausgewogenheit gehört meiner Meinung nach dazu, wenn man von Fairness im Reiseverkehr sprechen möchte. Wenn es nur um die Richtung aus D/CH/Ö hinaus geht in Schwellen-und/oder Entwicklungsländer, dann ist es keine Fairness, dann kann man diesen einseitigen Devisenverkehr auch Entwicklungs-und Aufbauarbeit nennen. Das trifft es dann eher.

LG

[Hadiyati]

um das, was du vorschlägst, träumerin, erreichen zu können, müsste das ökonomische gefälle begradigt werden, will heissen, die arbeits- und verdienstmöglichkeiten für die einheimischen müssten verbessert werden.

meistens ist es so, dass in den bau von touristenzentren investiert wird, weil sich die investoren einen gewinn errechnen. natürlich schafft dies auch arbeitsplätze, nur - zu welchen bedingungen arbeiten die einheimischen?
in der regel zu lausigen bedingungen, die dann dazu führen, dass die menschen ihr glück im ausland suchen wollen. es wird ihnen ja auch (meist unbewusst) tagtäglich präsentiert. schon allein der umstand, dass man zum "nichtstun" in ein anderes land reist und alles mögliche (vermeintlich erstrebenswerte mitführen, lässt die touristen unheimlich reich erscheinen.

der "arbeitskreis für tourismus und entwicklung" setzt in zusammenarbeit mit diversen internationalen institutionen gerade dort an, siehe link.

lg
hadiaty

[Lykia]

Ist sicher ein schöner Traum (Späßle, liebe Träumerin ), ausgerechnet im Tourismusgeschäft sowas wie fair play zu entwickeln. Es geht doch den großen Massen von pauschal verreisenden Leuten vor allem um "viel und alles und sofort und ganz schnell": Sonne, billig, Verpflegung, Animation (und für die Deutschen ganz wichtig: die eigene Strandliege). Ich kenne diese Zustände vor allem aus den Medien und kaum aus eigener Erfahrung, weil es mich davor graust. Trotzdem müssen solche vereinzelt nachdenklichen und an Land und dort lebenden Menschen interessierten Touris einen bedauernden Haken dranmachen, die Mehrheit zu mehr Bewußtsein bekehren zu wollen.

[Hadiyati]

in den 90er jahren waren etliche reiseunternehmer in CH von dem gedanken angetan und arbeiteten mit dem arbeitskreis zusammen. nach dem einbruch im tourismusgeschäft wurde dies allerdings gestrichen.

es würde m.e. schon reichen, wenn die veranstalter ihrem produkt eine kleine broschüre beilegen würden, denn diese würde bestimmt gelesen. jemand, der lastminute eine woche irgendwo als schnäppchen bucht, wird keinen reiseführer durchlesen.

aber so ein 10 punkte plan der wichtigsten aspekte des betreffenden landes könnte schon mal eine minimal-bewusstwerdung bewirken.
natürlich bräuchte dies zeit, bis es greifen würde...es dauerte ja auch jahre bis die jetzige situation entstanden ist.

[Lykia]

bissele Lektüre: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 40,00.html