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Bericht aus Thailand - againstbezness

Bericht aus Thailand

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Bericht aus Thailand

Beitragvon Hadiyati » 10.3.2008, 19:39

Spricht man von Thailand, wird sofort Sextourismus genannt. Den gibt es bekannterweise, ebenso Männer, die sich Thaifrauen quasi "einkaufen".
Es ist wohl eine der ersten Reisedestinationen, in denen Bezness betrieben wurde und immer noch wird. Hier sind es Männer, die betrogen und ausgenommen werden.


Dazu ein Auszug aus dem Bericht von Günther Ruffert:

Geld hat in Thailand eine andere Bedeutung als bei uns. Nicht nur, dass man sich für Geld eine Menge schöner Sachen kaufen kann, sondern Geld bedeutet auch Ansehen, vor allem in einem kleinen Dorf. Dazu gehört natürlich zunächst einmal, dass man Geld hat, aber auch, dass man dies zur Schau stellt. Dies geschieht z.B. indem die Tochter, die in Pattaya einen oder mehrere gut betuchte Sponsoren gefunden hat, ein Haus im Farang Stil baut, in dem sich zwar kein Thai wohl fühlt, das aber furchtbar reich aussieht. Aber auch eine nagelneue Singer-Nähmaschine macht sich ganz gut. Zwar kann kein Mensch in der Familie mit dem komplizierten Apparat etwas nähen, aber da niemand sonst im Dorf eine solche Wundermaschine besitzt, gewinnt die Familie eine Menge Gesicht, wenn sie das Prunkstück in ihrer Hütte zur Schau stellt.

Die Summen, die für solche Anschaffungen erforderlich sind, liegen für die in den Itsan- Dörfern in ärmlichsten Verhältnissen lebenden Menschen normalerweise ausserhalb jeder Möglichkeit. Tatsächlich gibt es heute aber in fast jedem Dorf hier ein, meist auch mehrere Mädchen, die in einer Bar arbeiteten und damit in der Lage sind, nicht nur ihrer Familie ein besseres Auskommen zu sichern, sondern auch das Ansehen der Familie zu heben.

Wen wundert's, dass jedes hübsche Dorfmädchen davon träumt, nicht nur eben so viele Goldketten zu haben wie ihre Freundin, wenn sie einmal im Jahr aus Pattaya , meist zu Songkhran, zu Besuch nach Hause kommt. Sondern auch so viel Geld zu verdienen und damit das Ansehen der Familie zu heben.

Tatsächlich wird zwar in den meisten Fällen der Verdienst eines Mädchens, das es vielleicht einmal in der Woche oder auch nur einmal im Monat schafft, einen Farang an der Bar anzumachen, gerade ausreichen, um ihren eigenen Lebensunterhalt in Pattaya sicherzustellen. Und dazu 2000 oder 3000 Baht nach Hause zu schicken, wofür die Familie dann noch ihr Kind oder ihre Kinder durchziehen muss. Hat sie aber das Glück und trifft auf einen Goldesel, der so verliebt ist, dass ihm die Tausend-Baht -Scheine nur so aus der Tasche fallen, dann wird sie keine moralischen Bedenken haben, diese seltene Chance auch zu nutzen. Es ist schliesslich die einzige Chance Karriere zu machen, die es für sie gibt. Diese Karriere besteht darin, eines Tages in ihr Dorf zurückzugehen, in einem schönen Haus zu wohnen, vielleicht einen kleinen Kramladen zu betreiben und mitsamt ihrer Familie ein höheres Ansehen zu haben als vor ihrem Aufenthalt in Pattaya. Womit sie in Pattaya das Geld dazu verdient hat, wird niemanden stören. Der Umstand, dass sie mit vielen Farangs das Bett teilen musste, ist der Familie zwar klar, wird jedoch verdrängt.

Warum dieser uns Europäern besonders befremdende Aspekt – denn wer von uns würde schon seine Tochter auf die Strasse schicken um für die Familie Geld anzuschaffen - die Familie überhaupt nicht berührt, ist mir auch nach vielen Jahren im Itsan noch nicht klar geworden. Aber es ist nun mal so und der Farang tut gut daran, sich daran nicht zu stören, sondern es als Fakt hinzunehmen.

Wie Thais diese Dinge sehen, hat mir einmal meine Thai-Frau klargemacht, als sie sah, wie am Swimmingpool unseres Hotel ein paar junge Farang Frauen sich oben ohne sonnten. Sie war der Ansicht, dass sich jede Thai-Frau schämen würde, sich so vor fremden Männern zu zeigen. Als ich sie daraufhin daran erinnerte, dass wir am Tag vorher in einer Go-Go-Bar gesehen hatten, wie sich blutjunge Thai Mädchen halb oder ganz nackt präsentierten, meinte sie, das wäre doch etwas ganz anderes. Schließlich würden die Mädchen dort arbeiten und bekämen gutes Geld dafür.

Es wäre tatsächlich falsch, aus der Bereitwilligkeit mit der die Mädchen an den Bars ihren Körper anbieten auf die sexuelle Moral der Thai-Frauen insgesamt zu schliessen. Während Thai-Ehemänner bei jeder sich bietenden Gelegenheit fremdgehen oder wenn ihnen danach ist, sich eine Mia Noi nehmen und ihre Familie einfach sitzen lassen, kommt es dort wo die Mädchen her kommen, praktisch nicht vor, dass eine Ehefrau fremd geht. Wenn es einmal passiert, dass eine Frau ihren Mann verlässt, dann hat er ihr in der Regel Grund dafür gegeben, z.B. durch dauerndes Fremdgehen oder indem er ihr kein Geld für den Unterhalt der Familie gibt oder wenn er sie im Suff laufend verprügelt.

Klar muß sich der Farang, der sich in ein Mädchen verliebt, die in Pattaya oder Phuket an einer Bar arbeitet, immer darüber im Klaren sein, dass die gegenseitigen Motive völlig unterschiedlich sind. Er hat sich in das Mädchen schlichtweg verliebt und geniesst das Zusammensein. Für sie hingegen ist die ganze Beziehung vor allem Arbeit. Sie ist natürlich lieber mit einem netten Kerl, der sie verwöhnt zusammen, als mit einem Rüpel, für den sie nur ein Sexualgegenstand ist. Sie wird aber nie ihr Ziel, Geld aus ihm herauszuholen und zwar so viel wie möglich, aus den Augen verlieren .

Nun weiss ich, dass einige Farangs, die dies lesen sagen werden, das mag ja alles ganz richtig sein, aber auf meine Freundin trifft das nicht zu, sie liebt wirklich mich, nicht mein Geld. Diesen kann ich nur folgenden Rat geben:

Sei vorsichtig mit dem Verlieben. Sei dir immer darüber klar, dass du für das Mädchen der Geldbringer und nicht die grosse Liebe bist. Sollte dir das schwer fallen, dann stell dich einmal im Spiegel neben deine Freundin und versuche, dir selbst nichts vorzumachen.

Solltest du aber wirklich eine ernsthafte und dauerhafte Beziehung haben wollen, dann musst du versuchen, die Lebensart der Thais im Allgemeinen und das Verhalten deiner Freundin speziell aus ihrer Herkunft und ihren Motiven heraus zu verstehen. Dazu gehört auch, dass du zwar nicht knickrig bist, die Taschen aber nur so weit aufmachst, dass es dir nicht weh tut oder gar deine Ersparnisse ruiniert. Das Mädchen hat keine Ahnung wie deine finanziellen Verhältnisse sind. Sie hält dich grundsätzlich für reich und hat deswegen keine Bedenken, dir so viel Geld aus der Tasche zu ziehen wie irgend möglich.
Denke immer an die schon oben angeführte Binsenwahrheit, dass zum Abzocken immer zwei gehören, einer der abzockt und einer der sich abzocken lässt.

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