Die Frau in der Gesellschaft

[hanne]

Alleine schon durch das aztekische und spanische Erbe haben es die Frauen nicht leicht in der mexikanischen Gesellschaft und erst langsam vollzieht sich da ein Wandel.
Von einer Mexikanerin erwartet man, das sie eine perfekte Hausfrau und Mutter ist (die Familie zusammenhält) aber auch das sie zum Familieneinkommen beiträgt. Dieser Druck begann in den 70-er Jahren als okönomische Dauerkrise der Mittelschicht begann und verschlimmert sich von Jahr zu Jahr.
Viele Mexikanerinnen schwärmen für europäische Männer, oft nicht nur wegen ihrer hellen Hautfarbe oder ihrer blauen Augen sondern wegen ihres Rufes Treu zu sein und auch ab und an im Haushalt behilflich zu sein. Dinge die sie leider, noch all zu oft, bei ihren eigenen Männern vermissen.- Ausnahmen bestätigen die Regel.
Schuld an der Situation der Frau sind z.T. sie selbst, besser gesagt die Mütter, die ihre Söhne wie kleine Prinzen erziehen. Kosenamen, wie "mi rey", "mi principe" oder "papacito" sind nur äußere Anzeichen. Kleine Söhne, werden nicht nur als König oder Papachen betitelt sondern auch so behandelt. Während kleine Mädchen schon früh angehalten werden im Haushalt zu helfen, trägt man ihnen alles auf einen silbernen Tablett hinterher. Diese so verhätschelten Söhne, zeigen dann im Erwachsenenalter zwar eine unerschütterliche Mutterliebe sind aber dann nicht in der Lage, sich nur ein Ei zu braten oder der Partnerin anzuvertrauen oder ihre Meinung zu akzeptieren. Als ein Grund der besonders starken Mutter-Sohnbeziehung, wird die schlechte Beziehung zwischen den Ehepaaren angenommen. Viele Frauen werden schon kurz nach der Eheschließung, spätestens während der ersten Schwangerschaft von ihren Männern betrogen. Viele Frauen kriegen weder Achtung noch Aufmerksamkeit von ihren Männern geschenkt, die sich alle für tolle Hechte halten und finden nichts dabei entfinden, neben der Freundin oder Ehefrau sich immer wieder ein Abenteuer zu gönnen. Hier muß aber jede Frau selbst für sich entscheiden, egal ob Mexikanerin oder Ausländerin, ob sie sich für ein Abenteuer hergibt.
Die so betrogenen Frauen wenden sich enttäuscht und gedemütigt fast ausschließlich ihren Kindern zu. Der Sohn wird als Verbündeter gegen den Vater erzogen. Dieser stilisiert die Mutter wiederum zum Idol, an die alle zukünftigen Frauen in seinen Leben scheitern werden. Viele- nicht alle - Mütter legen den Grundstein für das Zukünftige scheitern der Beziehungen ihrer Söhne.In der mexikanischen Gesellschaft sind die Frauen auch heute noch nicht sexuell den Mann gleichgestellt. Was bei einem Mann akzeptiert, ist bei einer jungen Frau noch lange nicht normal. Eine junge Frau, die unverheiratet von zu Hause auszieht und alleine wohnt, wird immer noch schräg angesehen. In den großen Städten findet schon ein kleiner Wandel in dieser Beziehung statt und die jungen Mädchen lassen sich schon lange nicht mehr alles gefallen, was ihre Mütter noch klaglos hinnahmen. Es ist nur zu hoffen, das sich auch im Bewußtsein der männlichen Gesellschaft hier etwas tut.

(Quelle: www.mexico-info.de)

[hanne]

Für mich ist das eine zu eins auf die arabische Erziehungsmethode anwendbar !!!!

Ein Teufelskreis

[Hadiyati]

naja, ich denke, es läuft in allen patriarchalisch strukturierten gesellschaften ungefähr gleich. auch bei uns war das vor nicht allzu langer zeit so. und solange sich diese strukturen nicht "aufweichen", wird sich auch nichts daran ändern. die frauen alleine werden das nicht können, es muss schon eine allgemeine entwicklung stattfinden.

ich bin auch der meinung, dass dies mit religion zu tun hat, da gerade lateinamerikanische gesellschaften die religion hochhalten. die mutterverehrung gleicht oftmals der madonnenverehrung etc. etc. auch muss das "gesicht", der schein gewahrt werden, sprich, die züchtige ehefrau, der wohlgeratene nachwuchs, die stellung innerhalb der gesellschaft, der kirchgang.

arme frauen, die unverheiratet sind, werden geschwängert und allein gelassen, sodass sie sich allein mit kindern von verschiedenen männern finden, von denen keiner sich einen deut um sie kümmert, geschweige denn, unterhalt bezahlt. verhütung wäre dringend nötig, aber der papst lässt grüssen!

[hanne]

[Hadiyati]

[hanne]

[Hadiyati]

[toaana]

ich seh das so:




sorry
toaana

[Lykia]

was bist Du doch so klar

[toaana]

leider net von mir!
musste das im spiegel lesen und es traf mich ins mark - genauso ists!
lg
to

[Lykia]

zum Glück wissen schlaue Zeitungen wie dieses gespiegelte Ding oft, wo sie uns treffen können. ich habe ja auch ein Religionsproblem ganz generell. zwar habe ich mitunter schon geliebäugelt mit dem Judentum (gewisse familiäre Wurzeln sind vorhanden), dann auch mit dem Buddhismus, doch muß ich mit Bestimmtheit sagen, daß das - wie ein Verliebtsein - nur vorübergehende Affektionen waren. ansonsten fühle ich mich in jeder Hinsicht FREI von allem Ballast, den Regeln, Geboten, Verboten, Bevormundungen und Einschränkungen, wie jede der großen Glaubensrichtungen sie verordnen. und nur so empfinde ich mich als zufriedenen Menschen.

[toaana]

haja lykia,
ach wie schön, was du schreibst - da kann ich mich drin wiederfinden!
ich wurde streng katholisch erzogen, d.h. man hat das versucht, aber die verlogenheit dieser religion ist mir sehr früh aufgefallen.
ich glaube eben da an marx: religion ist opium fürs volk!
es ist soooo einfach alles mit religion zu erklären, egal mit welcher, da muss man nämlich nicht dachdenken über sich, der liebe herrgott wirds schon richten, oder halt allah oder buddha, halt dann jahwe oder brama, vielleicht auch shiva???
die menschen brauchen immer irgendwie eine "dachorganisation", um recht und unrecht zu erklären.
doch wenn man wirklich in sich reinhört, kann man die stimme doch auch so hören.
jeder muss doch seinen sinn hier haben auf dem erdenrund - eine message und zusammen müssen wir die lösung finden, sonst ist das mit dem homo sapiens wirklich bald vorbei.
lg
to

[Lykia]

[hanne]

[Hadiyati]